Unsere Haltung

Die Pädagogik Maria Montessoris

Leben und Wirken

Maria Montessori

Maria Montessori (31. August 1870 – 6. Mai 1952) war eine wegweisende italienische Ärztin und Pädagogin, die als erste Frau in Italien ein Medizinstudium abschloss. Durch ihre Arbeit mit Kindern, insbesondere mit solchen mit besonderen Bedürfnissen, entwickelte sie eine revolutionäre Lehrmethode, die das Bildungssystem weltweit beeinflusst hat. Im Jahr 1907 eröffnete sie das erste „Casa dei Bambini“ (Kinderhaus) in Rom, wo sie ihre pädagogischen Ansätze in die Praxis umsetzte.

Montessoris Methode basiert auf der Beobachtung, dass Kinder von Natur aus neugierig sind und am besten durch praktische Erfahrungen und eine vorbereitete Umgebung lernen. Sie betonte die Bedeutung von Selbstständigkeit und Eigenverantwortung als wesentliche Elemente der kindlichen Entwicklung. Ihre wissenschaftliche Herangehensweise an die Beobachtung und Unterstützung der kindlichen Entwicklung führte zu einer ganzheitlichen und respektvollen Pädagogik.

Maria Montessoris Arbeit wurde maßgeblich mit der Unterstützung ihres Sohnes Mario Montessori weitergeführt und verbreitet. Gemeinsam etablierten sie Montessori-Schulen auf der ganzen Welt und sorgten dafür, dass die Prinzipien der Montessori-Pädagogik in verschiedenen Kulturen und Bildungsstufen Anwendung fanden. Mario Montessori war entscheidend daran beteiligt, die Montessoripädagogik auf Jugendliche zu erweitern und den Erdkinderplan zu entwickeln. Dieser zielt darauf ab, Jugendlichen praktische Erfahrungen und Verantwortung in realitätsnahen Umgebungen zu bieten, z.B. durch landwirtschaftliche Projekte oder gemeinschaftliche praktische Arbeiten.

Die Montessori-Pädagogik bleibt auch in der heutigen Zeit besonders relevant, weil sie jedes Kind in seiner Einzigartigkeit fördert und dabei auf eine ganzheitliche Bildung setzt. Sie betont Selbstverantwortung, Zusammenarbeit und die praktische Anwendung von Wissen, was Kindern und Jugendlichen hilft, ihre Fähigkeiten zu entfalten und sich in einer sich ständig verändernden Welt zurechtzufinden. In unserer weiterführenden Montessori-Schule für die Klassen 5 bis 10 schaffen wir eine Lernumgebung, die Neugierde, Verantwortungsbewusstsein und Selbstständigkeit stärkt, um unsere Schülerinnen und Schüler bestmöglich auf ihre Zukunft vorzubereiten.

Zentrale Ideen und Konzepte Maria Montessoris:

Altersgemischte Gruppen

Kinder unterschiedlichen Alters lernen gemeinsam in einem Raum. Jüngere profitieren von den älteren, während ältere Kinder ihr Wissen durch das Unterrichten und Vorbildsein festigen. Dies stärkt soziales Lernen, Zusammenarbeit und Empathie.

Vorbereitete Umgebung

Die Lernumgebung ist sorgfältig gestaltet, um den Bedürfnissen und Interessen der Schülerinnen und Schüler gerecht zu werden. Sie bietet Freiheit innerhalb klarer Strukturen und unterstützt das selbstständige Lernen.

Freiarbeit und freie Wahl der Aktivitäten

Kinder wählen ihre Aufgaben selbstständig aus vorbereiteten Materialien und arbeiten in ihrem eigenen Tempo und Rhythmus. Dies fördert Konzentration, Eigenverantwortung und intrinsische Motivation

Die Rolle des Lehrers als Beobachter und Begleiter

Lehrer fungieren weniger als direkte Instruktoren und unterstützen die Kinder dabei, ihre Interessen zu verfolgen und eigene Lösungen zu finden. Der Lehrer ist eher ein Begleiter im Lernprozess.

Lernen durch Forschen und Entdecken

Montessori-Materialien sind so konzipiert, dass Kinder durch eigene Erfahrungen und Entdeckungen lernen. Fehlerkorrekturen erfolgen oft durch das Material selbst, was die Entwicklung von Problemlösungsfähigkeiten unterstützt.

Selbstständigkeit und Eigenverantwortung

Kinder werden ermutigt, Verantwortung für ihr eigenes Lernen zu übernehmen. Dies fördert Unabhängigkeit und ein gesundes Selbstbewusstsein.

Integration von Natur und Umwelt

Eine enge Verbindung zur Natur wird gefördert, um ein umfassendes Verständnis für die Welt zu entwickeln und die Kinder zu verantwortungsbewussten Weltbürgern zu erziehen.

Kosmische Erziehung

Ein ganzheitlicher Ansatz, der Kinder dazu anregt, die Zusammenhänge und das Zusammenspiel aller Dinge in der Welt zu verstehen. Dieses Konzept fördert ein tiefes Bewusstsein für die Umwelt und die globale Gemeinschaft.

Erdkinderplan

Für ältere Schüler wird eine Lernumgebung geschaffen, die näher an der realen Welt ist. Durch praktische Erfahrungen in realitätsnahen Umgebungen, wie zum Beispiel landwirtschaftlichen Projekten, lernen sie Verantwortung zu übernehmen und wichtige Lebenskompetenzen zu entwickeln.

Lebenslanges Lernen

Die Montessori-Methode legt die Grundlage für eine positive Einstellung zum Lernen, die die Kinder ihr ganzes Leben lang begleitet und ihnen hilft, in einer sich ständig verändernden Welt erfolgreich zu sein.